Urlaub in Lerwick
Reise zur Hauptstadt der Shetlandinseln
Fakten über Lerwick
- 7.000 Einwohner
- Währung: Pfund Sterling
Lerwick bietet
- beach_access Strände
- hiking Wandern
Ø Preise pro Person
- Lebensmittel pro Tag: 8,42 €
- Mahlzeit im Restaurant: 39,70 €
Obwohl Lerwick und die Shetlandinseln zu Schottland gehören, findet man hier weit und breit keinerlei Anspielungen auf typisch schottische Dinge wie beispielsweise einen Dudelsack oder Schottenrock. Viel präsenter sind hingegen sind die Wikinger, die fester Teil der Geschichte der Shetlandinseln sind.
Sehenswürdigkeiten in Lerwick
Lerwick mag nicht gerade groß sein, hat dafür aber verhältnismäßig viele Sehenswürdigkeiten, die es sich zu besuchen lohnt.
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Lerwick ist klein, daher ist die Auswahl an buchbaren Ausflügen und Touren zumindest bei GetYourGuide eher klein. Vielleicht findet ihr dennoch etwas Passendes, ansonsten könnt ihr die Stadt auch wirklich gut auf eigene Faust entdecken.
Eindrücke aus Lerwick
Während wir durch die Straßen von Lerwick schlendern und dem Stadtzentrum immer näher kommen, sind wir immer mehr beeindruckt und begeistert von der Stadt. Wir wissen berreits nach wenigen Minuten, dass sich bei uns ein Bild von Lerwickk eingebrannt hat und wir diese Stadt immer wiedererkennen können werden.
Bains Beach
Bains Beach ist nur einen Katzensprung von der Commercial Street entfernt. Und ja, während wir in unseren dicken Jacken eingepackt durch Lerwick liefen, schwamm dort eine Frau nur im Badeanzug bekleidet im Meer. Falls ihr jetzt beeindruckt von den Inselbewohnern seid, lasst euch nicht täuschen: Bei der Frau handelt es sich um eine knallharte Touristin aus Deutschland.
Lodberries
Ein paar Schritte von Bains Beach entfernt befinden sich die Lodberries. Hierbei handelt es sich um historische Gebäude, die direkt am Wasser gebaut wurden und eine architektonische Besonderheit der Region darstellen. Ursprünglich aus Ballaststeinen errichtet, die von Handelsschiffen aus aller Welt mitgebracht wurden, dienten diese Häuser sowohl als Wohnräume als auch als Lagerhäuser. Die Ballaststeine wurden von den Schiffen entladen, die dann mit Waren wie Heringen oder gestrickten Erzeugnissen wieder beladen wurden.
Die Entstehung der Lodberries ist eng mit den holländischen Fischern verbunden, die sich im 16. Jahrhundert in der Region niederließen und die Stadt zu einem wichtigen Heringszentrum Nordeuropas machten. Während des 18. und 19. Jahrhunderts erlebte der Fischfang in Lerwick einen enormen Aufschwung, und die Lodberries spielten dabei eine zentrale Rolle. Diese kleinen Läden und Lagerhäuser ermöglichten es, den frisch gefangenen Fisch direkt vom Boot in den Verkauf zu bringen.
Einige Lodberries sind sogar mit unterirdischen Tunneln ausgestattet, die früher für den Schmuggel genutzt wurden. Heute sind diese historischen Gebäude eine interessante Erinnerung an die Vergangenheit. Wenn man jedoch nicht von ihnen weiß, ist die Wahrscheinlichkeit einfach an ihnen vorbeizugehen sehr hoch.
Leuchttürme
Die Leuchtttürme um Lerwick herrum bzw. auf den Shetlandinseln wurden fast allesamt von einzigen Familie entworfen: der Familie Stevenson. Wenn ihr also Lerwick besucht und beim Wandern oder auf Ausflügen einen Leuchtturm erbickt, dann stammt dieser mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von dieser Familie.
Lediglich einer der Söhne dieser Familie entschied sich für eine andere Karriere. Robert Louis Stevenson wurde Schriftsteller und schrieb unter anderem den Jugendbuchklassiker Die Schatzinsel.
Kostenloses WiFi in Lerwick
Lerwick gehört zum Vereinigten Königreich und liegt damit außerhalb des EU-Roamings. Wir haben kostenloses WiFi direkt vor den Bibliothek gefunden und mussten dazu nicht einmal in die Bibliothek hinein. Vor dem Gebäude steht eine Bank und ihr könnt eucch bequem von dort einwählen.
Geht aber zur neuen Bibliothek. Die alte Bibliothek ist nicht mehr in Betrieb, auch wenn es sich lohnt sie im Vorbeigehen anzuschauen. Das Gebäude gehört zu den älteren Gebäuden der Stadt und außen befindet sich eine wirklich schöne, wenn auch ein wenig kleine, Statue eines Buchs.
Wikinger und die Shetlandinseln
Die Wikinger, skandinavische Seefahrer aus dem heutigen Norwegen, Schweden und Dänemark, erreichten die Shetlandinseln im späten 8. und frühen 9. Jahrhundert. Die strategische Lage der Inseln machte sie zu einem idealen Stützpunkt für die Wikinger, sowohl für ihre Raubzüge als auch für den Handel. Sie nutzten die Shetlandinseln als Basis, um weiter in Richtung Schottland, Irland und die Isle of Man vorzudringen.
Die Wikinger hinterließen auf den Shetlandinseln zahlreiche Spuren, sowohl archäologische als auch kulturelle. Viele Ortsnamen auf den Shetlandinseln haben nordische Ursprünge, und die Wikingerkultur prägte die Inselbewohner nachhaltig. Archäologische Funde wie Langhäuser, Grabhügel und verschiedene Artefakte zeugen von der Anwesenheit der Wikinger und ihrer Lebensweise.
Up Helly Aa-Festival in Lerwick
Lerwick, ddie Hauptstadt der Shetlandinseln, ist heute das administrative und kommerzielle Zentrum der Inselgruppe. Gegründet im 17. Jahrhundert, wuchs Lerwick durch den Handel und die Fischerei. Der Hafen von Lerwick ist einer der wichtigsten in der Region und spielt eine zentrale Rolle im Leben der Inselbewohner.
Trotz ihrer späteren Gründung weist Lerwick Verbindungen zur Wikingervergangenheit der Shetlandinseln auf. Das Shetland Museum and Archives in Lerwick bietet umfassende Informationen über die Geschichte der Inseln, einschließlich der Wikingerzeit. Hier könnt ihr Exponate wie Wikingerwaffen, Schmuck und Alltagsgegenstände besichtigen, die ein Bild des Lebens der nordischen Siedler zeichnen.
Jedes Jahr im Januar feiert Lerwick das Up Helly Aa-Festival, ein spektakuläres Wikinger-Feuerfestival, das an das Erbe der Wikinger erinnert. Das Festival umfasst einen Fackelumzug, bei dem eine Nachbildung eines Wikingerschiffs verbrannt wird, begleitet von traditionellen Gesängen und Feierlichkeiten. Die Verbrennung des Nachbaus ist eine Anspielung auf die damaligge Praktik der Wikinger Verstorbene in einem brennenden Schiff zu bestatten. Während des Festivals befindet sich aber natürllich niemand in dem Schiff. Wir besuchten Lerwick leider ein paar Monate später im Mai und konnten daher dieses Festival nicht sehen, unsere Lektorin an Bord der AIDAluna erzählte uns aber viel davon und ihren Foto zufolge sah es nach jeder Menge Spaß aus.
Orkneyinga Saga: Wikingererbe
Die Orkneyinga Saga ist ein bedeutendes historisches Werk aus dem 12. Jahrhundert, das die Geschichte der Orkney-Inseln und ihrer Bewohner beschreibt. Diese Saga ist eine der wichtigsten Quellen zur nordischen Geschichte und Kultur in der Region und bietet einen wertvollen Einblick in die Wikingerzeit und die skandinavische Besiedlung der Orkney- und Shetlandinseln.
Die Orkneyinga Saga, oft auch als "Saga der Orkaden" bezeichnet, wurde in Altnordisch verfasst und erzählt die Geschichten der norwegischen Earls (Jarls) von Orkney, beginnend mit der Eroberung der Inseln durch Harald Schönhaar (Harald Hårfagre) im 9. Jahrhundert. Harald Schönhaar war ein norwegischer König, der dafür bekannt ist, Norwegen geeint zu haben, und seine Expansion führte zur Besiedlung und Kontrolle der Orkney-, Shetland- und Hebriden-Inseln.
Die Saga beschreibt nicht nur die politischen und militärischen Ereignisse, sondern auch das alltägliche Leben, die Bräuche und die gesellschaftlichen Strukturen der Wikinger auf den Inseln. Sie bietet detaillierte Berichte über Schlachten, Allianzen und Fehden zwischen verschiedenen nordischen Clans und Familien. Ebenso werden wichtige Figuren und ihre Taten dargestellt, darunter berühmte Persönlichkeiten wie Thorfinn der Mächtige und Ragnvald Kali Kolsson.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Orkneyinga Saga ist die Darstellung der engen Verbindungen zwischen den Orkney-Inseln und anderen nordischen Regionen, einschließlich Norwegen und Island. Diese Verbindungen unterstreichen die Bedeutung der Inseln als Knotenpunkt im nordatlantischen Handels- und Siedlungsnetz der Wikinger.
Die Orkneyinga Saga hat nicht nur historischen, sondern auch literarischen Wert. Sie ist ein Beispiel für die Saga-Literatur, die für ihre lebendige Erzählweise und die Mischung aus historischen Fakten und mythischen Elementen bekannt ist. Trotz einiger Übertreibungen und legendärer Ausschmückungen bietet die Saga wertvolle Einblicke in die Zeit und die Kultur der Wikinger.
Für die Geschichte der Shetlandinseln ist die Orkneyinga Saga ebenfalls von Bedeutung, da sie Hinweise auf die Beziehungen und Interaktionen zwischen den Orkney- und Shetlandinseln gibt. Diese Beziehungen waren oft geprägt von politischen Allianzen, Handel und manchmal auch Konflikten.
Öffentliche Verkehrsmittel in Lerwick
In Lerwick und der Umgebung fahren Busse, die ihr Alternativ zu einem Mietwagen nutzen könnt. Die jeweiligen Routen und Abfahrtzeiten findet ihr vor Ort an jeder Bushaltestelle. Ihr könnt euch aber auch die Shetland Travel Information App runterladen und solltet dort stets auf dem neuesten Stand gehalten werden.
Geografie der Shetlandinseln
Die Shetlandinseln sindd ein Archipel im Nordatlantik nordöstlich von Schottland gelegen und erstrecken sich über den 60. Breitengrad. Administrativ gehören sie zu Schottland und umfassen rund 100 Inseln, wobei die größte unter ihnen Mainland ist. Mit einer Gesamtfläche von etwa 1.500 Quadratkilometern ist dieses Gebiet von einer reichen Natur geprägt. Etwa 7.000 der insgesamt etwa 23.000 Einwohner der Shetlandinseln sind in der Hauptstadt Lerwick beheimatet, die an einer geschützten Bucht liegt, umgeben von der vorgelagerten Insel Bressay.
Die Einheimischen bezeichnen ihre Inseln gerne als "The Old Rock", was auf die lange geologische Geschichte hinweist. Hier wurden einige der ältesten Steine der Welt entdeckt, die Millionen von Jahren zurückreichen. Die Shetlandinseln sind auch bekannt für ihre hohe Schafpopulation, die auf etwa 300.000 geschätzt wird. Neben der Fischerei ist die Schafzucht eine bedeutende Einnahmequelle, wobei die Wolle eine wichtige Rolle spielt.
Vogelwelt auf den Shetlandinseln
Die Vogelwelt der Shetlandinseln ist von großer Vielfalt geprägt und zieht jedes Jahr Vogelliebhaber aus aller Welt an. Die Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) spielt eine bedeutende Rolle im Schutz und der Erhaltung dieser reichen Avifauna. Zu den charakteristischen Vogelarten der Region gehören die Trottellumme, der Eissturmvogel und die Krähenscharbe, um nur einige zu nennen.
Besonders bemerkenswert ist die Ankunft von Puffins, auch bekannt als Papageitaucher, gegen Ende April, wenn sie auf den Shetlandinseln zum Brüten eintreffen. Diese farbenfrohen Vögel sind für ihr auffälliges Aussehen und ihre geschickten Tauchfähigkeiten bekannt. Es wird angenommen, dass sie Tauchtiefen von bis zu 60 Metern erreichen können, während sie nach Nahrung suchen. Die Vogelbeobachtung auf den Shetlandinseln bietet somit eine einzigartige Gelegenheit, die faszinierende Welt der Seevögel in ihrem natürlichen Lebensraum zu erleben.
Geschichte der Shetlandinseln
Die Geschichte der Shetlandinseln ist von einer faszinierenden Mischung aus norwegischen und schottischen Einflüssen geprägt. Im 15. Jahrhundert, als die Shetlands noch unter norwegischer Herrschaft standen, geriet Norwegens König in finanzielle Schwierigkeiten und war gezwungen, seine Tochter an den schottischen König James III. zu verheiraten. Aufgrund seiner prekären finanziellen Lage verpfändete der norwegische König die Shetlandinseln an James als Mitgift für die Hochzeit seiner Tochter.
Dieser historische Akt markierte den Übergang der Shetlandinseln von norwegischer zu schottischer Herrschaft und legte den Grundstein für die Integration der Inseln in das schottische Königreich. Die Übernahme durch Schottland hatte weitreichende Auswirkungen auf die politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Shetlands in den folgenden Jahrhunderten. Die Inseln blieben jedoch aufgrund ihrer geografischen Lage und ihrer maritimen Traditionen eng mit Norwegen verbunden, was sich in verschiedenen Aspekten des Insellebens widerspiegelt, von der Sprache bis hin zu Bräuchen und Traditionen.