Reise nach Basseterre

Ehrlich gesagt wussten wir vor unserer Kreuzfahrt in die Karibik nicht einmal etwas von der Existenz von St. Kitts und Nevis, geschweige denn von Basseterre. Zum Glück gehen wir aber nicht vollkommen ahnungslos an Land, denn unser Lektor an Bord erzählt uns ein paar Tage vor dem Anlegen in einem Vortrag jede Menge über Land und Leute. Basseterre wurde übrigens 1627 von den Franzosen gegründet und bedeutet so viel wie flaches Land.

Unser Basseterre-Video auf YouTube

In diesem Video nehmen wir euch auf unsere Erkudnungstour durch Basseterre mit.

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Eindrücke von Basseterre

Basseterre ist zwar die Hauptstadt von St. Kitts und Nevis, dafür aber relativ klein. Uns wird bereits auf dem Kreuzfahrtschiff zu einem geführten Ausflug geraten, denn nach zwei Stunden soll man alles von Basseterre gesehen haben. Wir entscheiden uns gegen einen Ausflug, denn wir haben das Gefühl, dass es mehr in der Stadt zu entdecken gibt, als man es auf den ersten Blick vermuten mag.

Großes Angebot für Ausflüge

Als wir den Hafen verlassen, warten bereits jede Menge Reiseanbieter mit Plakaten und verschiedenen Angeboten auf neugierige Touristen. Feilschen ist erlaubt, aber Englischkenntnisse sind unbedingt erforderlich, denn ihr werdet höchstwahrscheinlich niemanden finden, der hier Deutsch spricht.

Wir haben keine Tour unternommen und können daher auch keine bestimmte Empfehlung aussprechen. Die Guides sind aber allesamt sehr freundlich und überhaupt nicht aufdringlich. Wenn man höflich ablehnt, wird viel Spaß in Bassterre gewünscht und gut ist. Dennoch sollte man stets wachsam sein, denn auch wenn solche Ausflüge tolle Erfahrungen werden können, so ist nicht auszuschließen, dass ihr von manchen Anbietern abgezockt werden könntet.

Falls ihr an einem der Ausflüge vor Ort in Basseterre teilnehmen möchtet, bedenkt, dass ein Bus oder Taxi meist erst voll sein muss, bevor der Ausflug startet. Mitunter kann es also dauern, bis genug Freiwillige für den Ausflug gefunden werden und ihr solltet euch nicht wundern, wenn ihr bis zum Ausflugsbeginn eine Stunde warten müsst.

Shoppping im touristischen Zentrum

Nahe dem Hafenterminal gibt es verschiedene Shops, die typischen Touristen-Schnickschnack sowie klimatisierte Läden mit einer breiten Palette an Souvenirs, Kleidung und mehr anbieten. Auch wir schauen uns hier ein wenig um und finden ein paar schöne Grußkarten, die wir an Freunde und Familie schicken.

WiFi in Basseterre

Vielleicht geht es euch wie uns und ihr könnt eure mobilen Daten nur im EU-Raum nutzen. Wer so weit weg von Zuhause ist, der möchte aber dennoch vielleicht ein kleines Lebenszeichen von sich den Liebsten senden. Glücklicherweise gibt es an einigen Orten in Basseterre WiFi-Hotspots, mit denen ihr eure Geräte verbinden könnt.

Im Zentrum befindet sich beispielsweise ein kleines Café mit leckeren Getränken und kostenlosem WiFi, das ihr nutzen könnt. Aber auch in der Pelican Shopping Mal ein paar Minuten Fußweg weiter findet ihr kostenloses, offenes WiFi.

Straßen von Basseterre

Vor der Unabhängigkeit von St. Kitts und Nevis waren die Inseln von der britischen Kolonialmacht besetzt. Daher überrascht es auch nicht, dass man hin und wieder über eine knallrote, typisch britische Telefonzelle in Basseterre trifft. Manche von ihnen sind zerstört, andere scheinen noch intakt zu sein.

Die Straßen in der Stadt mögen vielleicht nicht modern und im besten Zustand sein, aber uns fällt auf, dass sie überraschend sauber sind. Hier liegt kaum bis gar kein Müll herum.

Wir sehen auch immer wieder Leute, die Teilen von Gebäuden einen neuen Anstrich verpassen. Allgemein haben wir den Eindruck, dass die Bewohner von Basseterre ihre Stadt gut pflegen.

Hühner überall

Etwas, dass das Stadtbild von Basseterre besonders prägt, sind Hühner. Wenn ihr durch die Stadt spaziert, werdet ihr garantiert immer wieder auf Hühner treffen. Besonders niedlich war eine Henne, die mit ihren Küken vor der Kathedrale unterwegs war.

Aber auch Hähne sind in der Stadt zu Hauf unterwegs und uns fällt auf, dass sie allesamt gut und gesund aussehen.

Unerwartete Einladung in eine Gospelkirche

Während wir wie zwei Bilderbuch-Touristen durch die Straßen liefen und jedes Huhn, jedes Haus und jeden Stein begeistert fotografierten, ertönte plötzlich eine Stimme hinter uns: "Take one of me as well" (Macht auch ein (Foto) von mir). Eine Dame kam lächelnd auf uns zu und wir starteten ein spontanes Fotoshooting mitten auf der Straße.

Wir kommen mit der Dame ins Gespräch. Sie wundert sich, warum wir so weit weg vom Zentrum sind und wir erklären, dass wir ein besseres Bild von Basseterre außerhalb der Touri-Blase haben wollten. Daraufhin lädt sie uns ein, mit ihr in ihre Kirche zu kommen, da sie gerade auf dem Weg dorthin zu einer Messe ist. Wir nehmen die Einladung dankend an und sind nach einem kleinen Fußweg auch schon da.

Es ist eine Kirche, in der Gospel gesungen wird! Wir freuen uns, denn bereits von außen kann man den tollen Gesang hören. Die Dame führt uns hinein und sagt, dass wir so lange in der Kirche bleiben können, wie wir möchten, und verabschiedet sich mit einer dicken Umarmung von uns, bevor sie zu ihren Freunden oder ihrer Familie in eine Reihe geht.

Wir nehmen in der hintersten Reihe Platz und lauschen dem kleinen Gospelchor, der einen Song nach dem anderen singt. Zwischendurch gab es eine Runde Geburtstagswünsche für einen der anwesenden Jungen und wir haben kurz überlegt, ihm auch die Hand zu schütteln, waren dann aber doch zu schüchtern.

Wir haben die Dame nie nach ihrem Namen gefragt und haben ihr daher den Spitznamen Mama St. Kitts gegeben. Vielen Dank Mama St. Kitts für diese wunderbare Erinnerung. Auch wenn Sie dies hier wohl nie sehen werden, wir sind sehr dankbar, Sie getroffen zu haben!