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Spanien / La Orotava / Alle Sehenswürdigkeiten

Teide Nationalpark

Parque Nacional Teide: Faszination auf Teneriffa

Teide Nationalpark

nature UNESCO Weltnaturerbe

Der Teide Nationalpark liegt auf der Insel Teneriffa und ist einer der bekanntesten und spektakulärsten Nationalparks Spaniens. Er erstreckt sich über eine Fläche von etwa 18.990 Hektar und wurde 1954 gegründet, um die einzigartige vulkanische Landschaft und die reiche Flora und Fauna der Region zu schützen. Der Nationalpark ist nach dem Vulkan Teide benannt, der mit 3.718 Metern der höchste Berg Spaniens und der dritthöchste Inselvulkan der Welt ist.

Wir besuchen den Teide Nationalpark an einem etwas regnerischen Tag, was aber glücklicherweise nicht allzu schlimm ist, da wir die richtige Kleidung tragen und aufgrund des Wetters scheinbar allein im Park unterwegs sind.

Landschaft im Teide Nationalpark

Teide Nationalpark

Teide Nationalpark

Teide Nationalpark

Keine Vulkanlandschaft gleicht der anderen, aber sie alle wirken wie von einem anderen Planeten. So sehen beispielsweise die Lavafelder auf Island genauso skurril aus wie die Lavafelder im Teide Nationalpark, allerdings unterscheiden sie sich im Gestein und Flora massiv voneinander.

Teide Nationalpark

Teide Nationalpark

Teide Nationalpark

Die Landschaft des Teide Nationalparks ist äußerst abwechslungsreich. Ihr solltet unbedingt eine größere Strecke zurücklegen oder mehrere Orte im Park besuchen, um die Landschaft in all ihren Facetten zu erleben. Die Vielfalt der Landschaften resultiert aus den zahlreichen Vulkanausbrüchen und geologischen Prozessen der vergangenen Millionen Jahre, die eine faszinierende Topographie aus Kratern, Lavafeldern und bizarren Felsformationen geschaffen haben.

Teide Nationalpark

Teide Nationalpark

Teide Nationalpark

Besonders empfehlenswert sind die Roques de García, eine Gruppe markanter Felsen, die durch Erosion geformt wurden und zu den meistfotografierten Sehenswürdigkeiten des Parks gehören. Diese beeindruckenden Felsformationen bieten einen spektakulären Kontrast zur ansonsten eher kargen Landschaft und sind ein Zeugnis der erosiven Kräfte, die seit Jahrtausenden auf die vulkanischen Gesteine einwirken. Wir haben sie auf unserem Ausflug allerdings nicht besucht.

Teide Nationalpark

Teide Nationalpark

Teide Nationalpark

Der letzte große Ausbruch des Teide fand 1909 und auch wenn dies bereits über 100 Jahre her ist, so gilt der Teide offiziell nicht als inaktiv. Ihr müsst euch aber keine Gedanken machen, aktuell besteht keine Gefahr und ihr könnt den Nationalpark bedenkenlos besuchen. Es bedeutet lediglich, dass erneute Aktivitäten in Zukunft nicht vollkommen ausgeschlossen werden können.

Teide Nationalpark

Teide Nationalpark

Der Teide Nationalpark wurde 2007 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt, was seine Bedeutung als eine der wertvollsten und am besten geschützten Naturlandschaften der Welt unterstreicht. Der Park ist nicht nur ein Ort von außergewöhnlicher natürlicher Schönheit, sondern auch von wissenschaftlichem Interesse, da er Geologen, Biologen und anderen Forschern wertvolle Einblicke in vulkanische Prozesse und die Anpassungsfähigkeit von Lebewesen an extreme Umweltbedingungen bietet.

Flora im Teide Nationalpark

Teide Nationalpark Teide-Natternkopf

Die Flora des Parks ist bemerkenswert vielfältig und umfasst viele endemische Arten, die nur auf Teneriffa vorkommen. Zu den bekanntesten Pflanzen zählen der Teide-Ginster und der Teide-Natternkopf, die in den höheren Lagen des Parks zu finden sind und besonders während der Blütezeit im Frühjahr ein farbenprächtiges Bild bieten. Auch die Fauna des Teide Nationalparks ist reichhaltig, mit zahlreichen Vogelarten, Reptilien und Wirbellosen, die in dieser einzigartigen Umgebung leben.

Der Vulkan Teide

Teide von Nordosten (Zuschnitt 2)

Thomas Wolf, www.foto-tw.de, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Der Teide ist nach den hawaiianischen Vulkanen Mauna Loa und Mauna Kea die dritthöchste und -größte Vulkanstruktur der Welt sowie die höchste Erhebung der Kanarischen Inseln und ganz Spaniens. Die Formation des Teide begann vor etwa 170.000 Jahren nach einem gigantischen Abrutsch des vorherigen Vulkans, das noch größer als das derzeitige Gebilde war. So entstand der Vulkankessel Las Cañadas, von dem heute noch Teile seiner Wände zu sehen sind, da der Teide in seinem Inneren entstand und den Kessel mit Auswurfmaterial füllte.

Die Stratovulkane, oder Schichtvulkane, entstehen durch aufeinanderfolgende, zunehmend zähflüssigere Lavaergüsse. In den letzten 20.000 Jahren sind mehrheitlich Flankenvulkane des Teide ausgebrochen (Montaña Blanca, Pico Cabras, usw.), da es bei zunehmender Höhe schwieriger wird, dass sich die Lava von der Spitze aus ergießt.

Die kanarischen Ureinwohner, die Guanches, glaubten, dass der Herr des Bösen, der Teufel Guayota, im Inneren des Teide hauste und den Gott Magec (Gott des Lichtes und der Sonne) entführt hatte. Der höchste Gott Achamán besiegte Guayota, rettete Magec und verschloss den Krater des Teide. Dieser Verschluss wird als der letzte Vulkankegel angesehen, die weiße Schicht, die den Teide krönt.

Historische Bedeutung

In der Antike erweckte der Teide große Faszination. Der griechische Historiker Herodot erwähnte den Teide in seinen Schriften: „Der Atlant ragt wie ein Kegel heraus. Es wird versichert, dass er so hoch ist, dass sich sein Gipfel der Sicht nicht freigibt, da ihn Wolken sowohl im Winter als auch im Sommer bedecken. Die Bewohner nennen ihn die Himmelssäule.“ Der römische Gelehrte Plinius der Ältere (24-79 n. Chr.) erwähnte in seinem Werk „Naturalis historia“ den Schnee, den die Gesandten des Königs Juba II auf dem Archipel entdeckten: „Die wolkenbedeckte Insel Ninguaria hat ihren Namen wegen des dort ewigen Schnees erhalten.“

Während der Renaissance begannen viele Historiker und Abenteurer, die Kanarischen Inseln mit den Überresten des verschollenen Atlantis und den Teide mit dem Berg Atlas gleichzusetzen. Aufgrund seiner imposanten Höhe wurde der Teide während der europäischen Ausdehnung als der höchste Gipfel der Welt angesehen und diente Seefahrern als wichtiger Orientierungspunkt.

Anreise zum Teide Nationalpark

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Teide Nationalpark zu erreichen, je nach Vorlieben und Ausgangspunkt:

Anreise mit dem Auto

Am einfachsten und flexibelsten ist es, den Nationalpark mit dem Auto zu erkunden. Es gibt mehrere gut ausgeschilderte Zufahrtsstraßen, die von verschiedenen Teilen der Insel in den Park führen:

  • TF-21: Diese Straße verbindet La Orotava mit Vilaflor und Granadilla und führt durch das Herz des Nationalparks.
  • TF-24: Diese Route verläuft von La Laguna über El Portillo und bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegende Landschaft.
  • TF-38: Diese Straße verbindet Chío mit Boca Tauce und gilt als besonders schön.

Es gibt kostenlose Parkplätze an diversen Stellen im Nationalpark, darunter am Besucherzentrum und an beliebten Aussichtspunkten. Während unseres Ausflugs waren die Parkplätze völlig leer, bei gutem Wetter und in der Hochsaison jedoch sollen die Parkplätze ziemlich schnell voll werden.

Anreise mit dem Bus

Für diejenigen, die kein Auto mieten möchten, gibt es öffentliche Busverbindungen zum Teide Nationalpark. Die Busse werden von der lokalen Busgesellschaft Titsa betrieben:

  • Linie 342: Diese Linie fährt von Costa Adeje über Playa de las Américas zum Teide Nationalpark.
  • Linie 348: Diese Linie fährt von Puerto de la Cruz über La Orotava zum Teide Nationalpark.

Die Busse verkehren in der Regel einmal täglich, daher ist es wichtig, die Fahrpläne im Voraus zu überprüfen und entsprechend zu planen.

Geführte Touren

Es gibt zahlreiche Veranstalter, die geführte Touren zum Teide Nationalpark anbieten. Diese Touren sind ideal, wenn ihr mehr über die Geschichte, Geologie und Ökologie des Parks erfahren möchtet. Die Touren beinhalten häufig den Transport von und zu den Hotels oder bestimmten Punkten in den Städten, was eine bequeme Option darstellt.

Mit dem Fahrrad

Zählt ihr zu den Abenteuerlustigen und sportlich Begeisterten, gibt es auch die Möglichkeit, den Teide Nationalpark mit dem Fahrrad zu erkunden. Die Straßen sind gut ausgebaut, aber aufgrund der Höhe und der Steigungen sollten nur erfahrene Radfahrer diese Option in Betracht ziehen. Fahrräder können in den meisten Touristenzentren der Insel gemietet werden.

Zu Fuß

Wanderer können den Nationalpark auch zu Fuß erreichen, indem sie eine der zahlreichen Wanderwege nutzen, die in den Park führen. Diese Option erfordert jedoch eine gute Vorbereitung und körperliche Fitness, da die Wege oft lang und anspruchsvoll sind.

Der beste Zeitpunkt für einen Besuch

Der Teide Nationalpark kann das ganze Jahr über besucht werden, aber die beste Zeit hängt von euren Vorlieben und dem gewünschten Erlebnis ab:

  • Frühjahr: Im Frühjahr (April bis Juni) blühen viele der endemischen Pflanzen des Parks, was die Landschaft in ein farbenfrohes Meer verwandelt. Dies ist eine ideale Zeit für Naturliebhaber und Fotografen.
  • Sommer: Der Sommer (Juli bis September) bietet warmes Wetter und klare Himmel, was perfekte Bedingungen für Wanderungen und Outdoor-Aktivitäten schafft. Es kann jedoch auch sehr heiß werden, besonders in den tiefer gelegenen Bereichen des Parks.
  • Herbst: Der Herbst (Oktober bis November) ist eine weitere gute Zeit für einen Besuch, da die Temperaturen angenehmer sind und die Besucherzahlen im Vergleich zum Sommer geringer sind.
  • Winter: Im Winter (Dezember bis März) kann es in den höheren Lagen des Parks schneien und regnen (wir haben den Park im Dezember besucht), was eine besondere Atmosphäre schafft. Es ist jedoch wichtig, sich auf kältere Temperaturen und mögliche Straßensperrungen vorzubereiten, wenn es aufgrund des Wetters zu gefährlich auf der Fahrbahn wird.

Sicherheit und Vorbereitung

Bevor ihr den Teide Nationalpark besucht, ist es wichtig, einige Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und gut vorbereitet zu sein:

  • Temperatur: Während man an den Küstenorten Santa Cruz, Garachico oder Puerto de la Cruz im T-Shirt und kurzer Hose unterwegs sein kann, ist es zur gleichen Zeit im Teide Nationalpark um einiges höher. Man vergisst schnell, dass die Höhenmeter sich stark auf die Temperatur auswirken. Damit ihr nicht krank werdet, zieht euch unbedingt etwas Langes an. Der Besuch des Nationalparks soll euch schließlich positiv und schön in Erinnerung bleiben.
  • Wetter: Das Wetter im Park kann schnell wechseln, daher ist es ratsam, sich über die aktuellen Wetterbedingungen zu informieren und entsprechende Kleidung mitzubringen.
  • Wasser und Verpflegung: Es gibt nur wenige Einrichtungen im Park, daher solltet ihr ausreichend Wasser und Proviant mitbringen, besonders bei längeren Wanderungen.
  • Sonnenschutz: Die Sonneneinstrahlung ist in den höheren Lagen sehr intensiv, daher ist es wichtig, Sonnencreme, einen Hut und eine Sonnenbrille zu tragen.
  • Genehmigungen: Für den Aufstieg zum Gipfel des Teide ist eine Genehmigung erforderlich, die im Voraus beantragt werden muss.

Unsere Bewertung

Wir bewerten die Sehenswürdigkeit in fünf unterschiedlichen Kategorien. In jeder Kategorie können bis zu 10 Punkte erreicht werden, was ein Maximum von gesamt 50 Punkten ermöglicht. Allerdings gewichten wir die jeweiligen Kategorien unterschiedlich. Bitte beachtet, dass unsere Bewertung subjektiv ist und wir hier nur von unserer eigenen Erfahrung ausgehen.

  • groups Erträgliche Touristenmenge (15%): 8
  • map Einfache Anreise (10%): 6
  • photo_camera Gute Fotomotive (30%): 9
  • history_edu Historischer Hintergrund (25%): 8
  • payments Preis-Leistungs-Verhältnis (20%): 8

41 Punkte

Standort und Adresse

Adresse: Calle Doctor Sixto Perera Gonzalez, 25, 38300 La Orotava, Santa Cruz de Tenerife, Spanien