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Kura Hulanda Museum
Geschichte des Sklavenhandels und afrikanische Kultur
Ein Urlaub in der Karibik für viele von uns ein wahrgewordener Traum – weiße Strände, türkisfarbenes Wasser und endloser Sonnenschein. Doch bei all dieser Schönheit dürfen wir nicht vergessen, dass diese Region eine äußerst grausame Geschichte hat, die bis heute nachwirkt. Besonders die Kolonialzeit und der Sklavenhandel prägten die Inseln und die Menschen hier tief.
Ein anschauliches Zeugnis dieser Vergangenheit bietet das Kura Hulanda Museum (das sich im Kura Hulanda Village befindet) in Willemstad, das die Geschichte des Sklavenhandels und der afrikanischen Kultur auf Curaçao und in der Karibik sachlich, detailliert und informativ beleuchtet.
Ausstellung und Rundgang
Der Rundgang durch das Kura Hulanda Museum beginnt am Eingang (Entrada), wo die Besucher auf eine historische Reise durch die verschiedenen Epochen und Kulturen des Sklavenhandels vorbereitet werden. Direkt im Anschluss führt die Ausstellung zu Paisnan di Abraham (Abrahams Länder), die Einblicke in das Leben und die kulturellen Wurzeln des biblischen Abraham und seiner Nachkommen bietet, um den Einfluss der abrahamitischen Religionen und Kulturen zu verdeutlichen.
Ein besonders eindrücklicher Abschnitt ist die Negoshi di katibu (Sklavenhandel), die den transatlantischen Sklavenhandel in all seinen grausamen Aspekten darstellt. Hier können Besucher nachvollziehen, wie die wirtschaftlichen Interessen europäischer Kolonialmächte das Leben unzähliger Menschen in Afrika und der Karibik zerstörten.
In der Ausstellung Sürinam wird die Geschichte der Sklaverei in der ehemaligen niederländischen Kolonie Suriname beleuchtet, wo Sklaven auf Plantagen unter extrem harten Bedingungen arbeiten mussten. Ein weiterer Bereich ist der Slavery USA gewidmet, der sich mit der Rolle der Sklaverei in den Vereinigten Staaten beschäftigt und die langfristigen sozialen und wirtschaftlichen Folgen thematisiert.
Ein zentraler Teil der Ausstellung ist Afrika, der das reiche kulturelle und spirituelle Erbe des afrikanischen Kontinents feiert. Die vielfältigen Objekte und Darstellungen lassen die Besucher in die Kultur, Religion und Kunst der afrikanischen Herkunftsländer eintauchen.
Schließlich widmet sich die Ausstellung Bròns di Benin (Bronzen aus Benin), die kunstvoll gearbeitete Bronzen und andere Artefakte des Königreichs Benin zeigt, die ein weiteres beeindruckendes Zeugnis des kulturellen Reichtums Afrikas sind und die Geschicklichkeit und Kunstfertigkeit afrikanischer Handwerkskunst verdeutlichen.
Unsere Bewertung
Wir bewerten die Sehenswürdigkeit in fünf unterschiedlichen Kategorien. In jeder Kategorie können bis zu 10 Punkte erreicht werden, was ein Maximum von gesamt 50 Punkten ermöglicht. Allerdings gewichten wir die jeweiligen Kategorien unterschiedlich. Bitte beachtet, dass unsere Bewertung subjektiv ist und wir hier nur von unserer eigenen Erfahrung ausgehen.
- groups Erträgliche Touristenmenge (15%): 8
- map Einfache Anreise (10%): 7
- photo_camera Gute Fotomotive (30%): 7
- history_edu Historischer Hintergrund (25%): 10
- payments Preis-Leistungs-Verhältnis (20%): 8
41 Punkte
Falls ihr ausreichend Zeit in Willemstad habt, können wir euch den Besuch dieses Museums sehr empfehlen – auch an sonnigen Tagen. Es handelt sich nicht um ein typisches „Schlechtwetter-Museum“, sondern um einen Ort, der mit seiner besonderen Ausstellung tief berührt und ein wichtiges Thema aufgreift, das uns alle angeht.
Wir sind eigentlich keine regelmäßigen Museumsbesucher und schauen uns Museen meist nur an, wenn das Wetter schlecht ist oder eine Ausstellung wirklich außergewöhnlich ist. Das Kura Hulanda Museum jedoch ist eine klare Empfehlung, denn es vermittelt ein bedeutsames Kapitel der Geschichte, das wir nicht vergessen dürfen. Mit um die 11 bis 12 Euro pro Person ist der Preis außerdem ziemlich günstig für all das, was ihr hier geboten bekommt.
Wir persönlich sind beeindruckt, dass die auch afrikanische Geschichte und Kultur hier umfassend berücksichtigt werden – das Museum würdigt damit das kulturelle Erbe der Menschen, die verschleppt wurden, und zeigt Respekt für ihre Herkunft.
Diese Ausstellung ist nicht nur eine Erinnerung an das Leid, sondern auch eine Hommage an die kulturelle Stärke und Widerstandskraft der afrikanischen Gemeinschaften, die bis heute die Kultur der Karibik prägen.
Standort und Adresse
Adresse: 9 Klipstraat, Willemstad, Curaçao