Urlaub in Willemstad
Alles Dushi auf Curaçao
Fakten über Willemstad (Curaçao)
- 2.490 Einwohner
- Währung: Euro
Willemstad (Curaçao) bietet
- beach_access Strände
- nightlife Nachtleben
- flight Flughafen
Ø Preise pro Person
- Lebensmittel pro Tag: 9,89 €
- Mahlzeit im Restaurant: 38,70 €
- Eintritt Sehenswürdigkeiten: 7,04 €
Wir besuchen Willemstad, die Hauptstadt der Insel Curaçao, für zwei Tage im Rahmen einer Kreuzfahrt mit AIDA namens Große Winterpause Karibik. Zwar nutzen wir unsere Zeit auf der Insel als erstes zum Schnorcheln, allerdings nehmen wir uns danach Zeit Willemstad auf eigene Faust zu Fuß zu erkunden – und wir wurden nicht enttäuscht.
Sehenswürdigkeiten in Willemstad
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Curaçao bietet zahlreiche Wassersportarten, insbesondere Schnorcheln und Tauchen entlang der Korallenriffe der Südseite der Insel. Die bunten Unterwasserwelten mit Korallen und tropischen Fischen sind ein Highlight für Tauchbegeisterte. Auch das Wandern und Entdecken der Nationalparks oder das Erkunden der Küsten und Buchten machen Curaçao zu einem vielseitigen Ziel für Naturliebhaber und Abenteurer.
Unser Eindruck von Willemstad als Urlaubsort
Willemstad macht auf uns einen besonders freundlichen und entspannten Eindruck. Viel wichtiger jedoch ist, dass die Stadt im Vergleich zu anderen Orten in der Karibik, wie zum Beispiel St. George’s oder Fort-de-France, einen besonders sicheren Eindruck macht. Nachts könnt ihr ohne Sorgen durch das belebte Stadtzentrum laufen. Dunkle, abgelegene Straßen jedoch solltet ihr aber dennoch vermeiden.
Die vier historischen Stadtteile
Die Stadt besteht aus vier Historischen Vierteln – Punda, Otrobanda, Pietermaai und Scharloo – die alle ihren eigenen Charakter und Charme besitzen. Punda und Otrobanda sind dabei die bekanntesten und auch die einzigen, die wir uns während unseres Besuchs angeschaut haben.
Willemstad besteht aber darüber hinaus aus weiteren Vierteln, die sich außerhalb des UNESCO-Weltkulturerbe-Gebiets befinden.
Zu den weiteren Stadtteilen gehören beispielsweise Saliña, ein modernes Geschäfts- und Wohnviertel, sowie Julianadorp, ein historisches Viertel, das ursprünglich für die Angestellten der Shell-Raffinerie gebaut wurde. Auch Marie Pampoen, ein traditionelles Fischerdorf, und Piscadera, bekannt für seine Resorts und Strände, sind Teil von Willemstad.
Die Viertel außerhalb des historischen Zentrums bieten eine Mischung aus modernen Entwicklungen, Wohngebieten und touristischen Attraktionen, die zeigen, dass Willemstad mehr ist als nur sein malerisches Herzstück. Die Vielfalt an Stadtteilen spiegelt die Entwicklung von Willemstad von einer kolonialen Handelsstadt hin zu einer lebendigen, modernen Karibikmetropole wider.
Punda
Ursprünglich als Fort gegründet, um die Insel vor Angriffen zu schützen, entwickelte sich Punda schnell zu einem Handelszentrum. Heute ist es ein beliebtes Ziel für Besucher, die die bunten Häuser, engen Straßen und den berühmten „Schwimmenden Markt“ erleben möchten, auf dem venezolanische Händler frische Waren verkaufen.
Punda ist perfekt zum Spazieren und Bummeln. Ihr findet hier jede Menge Geschäfte, Restaurants, Cafés und verschiedene Fotomotive von moderner Kunst bishin zu historischen Bauwerken.
Otrobanda
Otrobanda, was übersetzt „die andere Seite“ bedeutet, liegt westlich des Hafens und ist durch die Königin-Emma-Brücke mit Punda verbunden. Ortobanda ist der erste Stadtteil, den wir besuchen, da sich hier auch das Terminal für Kreuzfahrtschiffe befindet.
Auf den ersten Blick wirkte Ortobanda auf uns ziemlich modern mit seinen breiten, viel befahrenen Straßen, dabei handelt es sich hier aber nur um einen kleinen Teil entlang der St. Anna Bay.
Als wir tiefer Richtung Nordwesten durch die Straßen spazieren, werden diese viel kleiner, ruhiger, verwinkelter und auch interessanter. Wir kommen beispielsweise immer wieder an kleinen Innenhöfen vorbei, auf denen sich unter anderem beeindruckende Statuen befinden, die man eher in im Stadtzentrum erwarten würde als so weit abseits.
Pietermaai
Pietermaai hat sich in den letzten Jahren zu einem trendigen Viertel mit pulsierendem Nachtleben entwickelt. Einst ein heruntergekommenes Wohngebiet, wurde es sorgfältig restauriert und beherbergt heute viele Bars, Cafés und Boutique-Hotels, die vor allem abends zum Leben erwachen. Pietermaai ist der ideale Ort, um den Abend bei einem exotischen Cocktail oder bei Livemusik ausklingen zu lassen. Mit seiner kreativen Atmosphäre und den stilvollen Locations zieht Pietermaai Nachtschwärmer und Kulturinteressierte gleichermaßen an.
Scharloo
Scharloo war einst das elegante Villenviertel der wohlhabenden jüdischen Kaufleute von Willemstad und besticht durch seine wunderschönen, kolonialen Herrenhäuser und prächtige Architektur. Heute ist es ein kultureller Hotspot, in dem viele historische Gebäude als Museen, Kunstgalerien und Büros wiederbelebt wurden. Der Stadtteil Scharloo ist ideal für alle, die die reiche Geschichte und Kultur Curaçaos entdecken möchten, und bietet eine interessante Mischung aus kolonialem Erbe und modernem urbanem Flair.
Straßenkunst wohin das Auge schaut
Ein Spaziergang durch Willemstad ist wie das Erkunden einer Freiluftgalerie voller Farben und Kreativität. Die Stadt ist bekannt für ihre lebendigen Wandmalereien und Installationen, haltet daher bei einem Spaziergang offen und wagt auch einen Blick in die Seitengassen, denn hier können überall Kunstwerke verborgen sein.
Besonders in Otrobanda könnt ihr Wandbilder entdecken, die die Geschichte und die kulturelle Vielfalt Curaçaos widerspiegeln. Hier vereinen sich moderne Kunst mit traditionellen Elementen der Insel. An jeder Ecke wird man von einem neuen, oft großflächigen Kunstwerk überrascht – manche sind humorvoll und verspielt, andere hingegen tiefgründig und bringen wichtige soziale oder historische Themen auf die Leinwand der Stadt.
In Punda hingegen findet ihr eine buntere und leichtere Atmosphäre, die perfekt zum entspannten Charme des Viertels passt.
Klima und beste Reisezeit
Mit einem gemäßigten tropischen Klima und einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von etwa 27,5°C ist Curaçao ein ganzjährig attraktives Urlaubsziel. Die Regenzeit erstreckt sich von Oktober bis Dezember, wobei die Schauer oft nur kurz anhalten. Die beste Reisezeit für Curaçao ist zwischen Februar und Mai, wenn die Tage trocken sind und das Meer ruhig – ideale Bedingungen zum Tauchen und Schnorcheln. Doch auch in der Nebensaison könnt ihr die warmen Temperaturen genießen, etwa im Oktober, wenn weniger Touristen unterwegs sind und die Insel ein besonderes, ruhiges Flair versprüht.
Traumstrände und Schnorchelabenteuer in Willemstad
Curaçao ist für seine traumhaften Strände bekannt, die allesamt das karibische Lebensgefühl verkörpern. Rund um Willemstad findet ihr einige der schönsten Strände der Insel, die sich perfekt zum Entspannen, Schwimmen und Schnorcheln eignen. Ob ruhig und familienfreundlich oder voller lebendiger Strandbars und Restaurants – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Strände zum Enstpannen und Genießen
Einer der beliebtesten Strände im Südosten von Willemstad ist Cabana Beach, ein kleiner, gepflegter Küstenabschnitt, an dem ihr gegen eine kleine Gebühr Strandstühle und Sonnenschutz mieten könnt. Das türkisfarbene Wasser ist hier ruhig, ideal zum Schwimmen und einfach Loslassen.
Nicht weit davon entfernt liegt Mambo Beach, bekannt für seine lebhafte Atmosphäre und sein kristallklares Wasser. Tagsüber ist der Strand ideal für Familien und unsichere Schwimmer, da das Wasser flach und ruhig ist. Abends verwandelt sich Mambo Beach jedoch in ein Hotspot für Partys und Strandabende – perfekt, um mit einem Cocktail den Tag ausklingen zu lassen. Tipp: Früh da sein, um euch die besten Schattenplätze zu sichern!
Für eine entspannte Alternative abseits der Touristenspots empfiehlt sich Parasasa Beach, ein freier Strand, der vor allem bei Einheimischen beliebt ist. Hier findet ihr eine authentische Atmosphäre und eine ruhige Küstenlinie, die zu entspannten Stunden einlädt. Da dieser Strand weniger oft gereinigt wird, kann es vorkommen, dass ihr vereinzelt angeschwemmten Müll entdeckt.
Strände zum Schnorcheln und Tauchen
Für alle, die die Unterwasserwelt Curaçaos entdecken möchten, gibt es um Willemstad hervorragende Schnorchel- und Tauchmöglichkeiten. Marie Pampoen Beach ist ein kostenloser Strand, der besonders für seine reiche Artenvielfalt bekannt ist. Hier könnt ihr bunte Fische beobachten, während ihr über flaches Wasser hinwegschwimmt, und entdeckt dabei das eine oder andere versteckte Korallenriff.
Ein verstecktes Kleinod im Herzen Willemstads ist Punda Beach Curazao (auch als Playa Marichi bekannt). Hier erstreckt sich eine felsige Küstenlinie entlang des Piers, an der sich viele Fische tummeln – ideal für ein entspanntes Schnorchelerlebnis direkt in der Stadt.
Kulinarik
Die karibische Küche auf Curaçao ist deftig und würzig, wobei viele Gerichte aus den lokalen Zutaten Fisch, Ziegenfleisch und Gemüse bestehen. In der Markthalle Plasa Bieu lässt sich die landestypische Küche hautnah erleben. Hier kann man typisch kreolische Gerichte wie Kabritu Stoba (geschmortes Ziegenfleisch) und Funchi (Polenta) probieren. Auch die Kürbispfannkuchen und die Nationalspeise Bananensuppe aus Kochbananen sind ein Muss für Gourmets. Neben kreolischen Einflüssen findet sich eine breite Vielfalt internationaler Küchen, die die multikulturelle Identität der Insel widerspiegelt – von französischen Gerichten bis hin zu indonesischen Speisen und niederländischen Spezialitäten wie Spekkoek, einem schichtweise gefüllten Nussgebäck.
Die Insel bietet auch überraschende kulinarische Details: In der örtlichen Amstel-Brauerei wird Bier aus gereinigtem Meerwasser hergestellt, und das Trinkwasser Curaçaos, ebenfalls aus Meerwasser gewonnen, gilt als besonders weich und hochwertig.
Die Chobolobo-Brennerei, Heimat des berühmten Curaçao-Likörs, bietet eine spannende Entdeckungstour. Hier erfährt man, wie der Likör aus der Schale der heimischen Bitterorange „Laraha“ hergestellt wird, und das Originalrezept ist seit Jahrzehnten unverändert. Besonders der Blue Curaçao-Likör ist weltweit beliebt und ein kulinarisches Wahrzeichen der Insel.
Anreise nach Willemstad
Die Anreise nach Willemstad ist relativ einfach und bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, je nachdem, von wo aus ihr startet und wie ihr die Reise gestalten möchtet.
Mit dem Flugzeug
Der Flughafen Curaçao International (Hato) liegt nur etwa 12 Kilometer nordwestlich von Willemstad und ist der wichtigste Flughafen der Insel. Es gibt direkte Flugverbindungen von verschiedenen Städten in Europa, den USA und der Karibik. Von Deutschland aus könnt ihr beispielsweise mit einem Zwischenstopp in Amsterdam bequem nach Curaçao reisen. Der Flughafen ist gut angebunden, und ihr findet am Terminal Taxis und Mietwagenstationen, sodass ihr die Fahrt ins Stadtzentrum in etwa 15 Minuten zurücklegen könnt.
Mit dem Kreuzfahrtschiff
Viele Reisende (wie auch wir) erreichen Willemstad im Rahmen einer Kreuzfahrt, da die Insel ein beliebter Stopp auf Karibikrouten ist. Kreuzfahrtschiffe legen direkt im Hafen von Willemstad an, meist am Mega Pier oder am Mathey Wharf in Otrobanda.
Von hier aus könnt ihr bequem zu Fuß ins Stadtzentrum gelangen und die bunten Stadtteile Punda und Otrobanda erkunden. Besonders praktisch: Zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Strände liegen nur wenige Gehminuten vom Hafen entfernt.
Fähren und regionale Bootsverbindungen
Willemstad selbst hat keine direkten Fährverbindungen zu anderen karibischen Inseln. Es gibt jedoch kleine regionale Bootsverbindungen, die private Anbieter nutzen, um Boots- oder Segeltouren anzubieten. Diese eignen sich ideal für Ausflüge zu abgelegenen Stränden oder für Schnorchel- und Tauchtrips.
Fortbewegung auf Curaçao
Einmal auf der Insel, könnt ihr Willemstad und andere Orte gut mit Taxis, Mietwagen oder dem öffentlichen Busnetz erreichen. Während Taxis praktisch für kürzere Strecken sind, empfehlen sich Mietwagen für alle, die die Insel auf eigene Faust erkunden möchten. Die Straßen auf Curaçao sind gut ausgebaut und beschildert, und es gibt genügend Parkmöglichkeiten in Willemstad. Für kürzere Strecken innerhalb der Stadt bietet sich das Bummeln zu Fuß an – die charmanten Stadtviertel von Willemstad lassen sich wunderbar beim Flanieren entdecken.
Was bedeutet "Dushi"?
„Dushi“ ist ein allgegenwärtiger Begriff auf Curaçao und hat eine besondere Bedeutung in der lokalen Kultur und Sprache. Das Wort stammt aus dem Papiamentu, der Kreolsprache, die auf Curaçao, Aruba und Bonaire gesprochen wird, und hat eine Reihe positiver und herzlicher Bedeutungen. Im Alltag wird „dushi“ vielseitig verwendet und kann „süß“, „schön“, „köstlich“ oder „liebenswert“ bedeuten. Man hört es oft als Kompliment für Essen, die Insel selbst oder Menschen.
Die Anwendung reicht von romantischen Kontexten – wenn jemand zärtlich als „mein Dushi“ angesprochen wird – bis hin zur Beschreibung von Erlebnissen oder Dingen, die als besonders schön oder angenehm empfunden werden, wie etwa „dushi bida“ für das „gute Leben“. Auf Speisekarten findet man „dushi“ oft, um die Aromen und die Qualität der lokalen Gerichte zu betonen, etwa „dushi Kuminda“ für leckeres Essen.
Für Besucher der Insel ist „dushi“ schnell ein Lieblingswort, da es ein warmes Gefühl vermittelt und die freundliche, herzliche Art der Einheimischen widerspiegelt.
Geschichte von Willemstad
Die Geschichte von Willemstad reicht bis ins Jahr 1499 zurück, als die Insel Curaçao von dem spanischen Entdecker Alonso de Ojeda entdeckt wurde – einige Quellen schreiben die Entdeckung allerdings auch dem berühmten Seefahrer Amerigo Vespucci zu. Die ersten spanischen Siedler landeten 1527, doch bereits 1634 eroberten die Niederländer die Insel und tauften die damalige Siedlung Santa Anna in Willemstad um. Peter Stuyvesant wurde 1642 erster Gouverneur Curaçaos, und die Niederlande etablierten Curaçao als wichtiges Zentrum für Handel und Verteidigung in der Karibik.
Im 17. und 18. Jahrhundert versuchten sowohl die Briten als auch die Franzosen erfolglos, die Kontrolle über die Insel zu übernehmen. Curaçao blieb unter niederländischer Herrschaft und entwickelte sich zu einem wichtigen Knotenpunkt für den Handel zwischen Europa, der Karibik und Südamerika. Während des Zweiten Weltkriegs spielte die Insel eine strategische Rolle: Ein Schutznetz zwischen den Forts Waterfort und Riffort wurde gespannt, um feindliche Schiffe von der Hafeneinfahrt abzuhalten.
Mit der Auflösung der Niederländischen Antillen im Jahr 2010 erhielt Curaçao als Land innerhalb des Königreichs der Niederlande einen autonomen Status, ähnlich wie Aruba. Willemstad, das seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist heute ein historisches Zentrum, das die koloniale Vergangenheit und die kulturelle Vielfalt der Insel bewahrt und gleichzeitig die touristische Anziehungskraft der Karibikmetropole stärkt.