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Glockenturm der Kathedrale St. Stanislaus
Kräftige Klänge und abenteuerlicher Aufstieg
Den Glockenturm der Kathedrale St. Stanislaus ist unübersehbar, wenn ihr euch dem Kathedralenplatz nähert. Sein aktuelles Erscheinungsbild erhielt er Anfang des 19. Jahrhunderts, und mit einer Gesamthöhe von 52 Metern, einschließlich des Kreuzes, erreicht er stolze 57 Meter. Und das Beste: Ihr könnt ihn sogar hinauf steigen!
Der Aufstieg ist sehr abwechslungsreich und erfolgt über verschiedene Ebenen, auf denen ihr mehr über den Glockenturm, die Mechanik und die Glocken erfahren könnt. Allerdings ist es nicht ganz ungefährlich, von A nach B zu kommen. Passt unbedingt auf wo ihr hintretet und achtet auf euren Kopf. Als wir den Turm besuchten, stieß sich einer von uns den Kopf nämlich ziemlich stark und erkundete Vilnius anschließend mit einer schmerzhaften Beule.
Oben angekommen habt ihr einen tollen Blick auf die Altstadt und könnt die oberen Skulpturen der Kathedrale St. Stanislaus auch viel besser sehen. Sollten die Glocken während eures Besuchs im Turm läuten, macht euch auf eine sehr hohe Lautstärke bereit, bei der einem der Ohrenschmalz aus den Ohren fliegt.
Geschichte des Glockenturms in Vilnius
Die Geschichte dieses beeindruckenden Glockenturms reicht weit zurück. Ursprünglich diente der Turm vor etwa 600 Jahren als Verteidigungsturm. Mit dem Wachstum der Stadt wurde er zum Glockenturm und zu einem wichtigen Element für die Kathedrale sowie die untere und obere Burg. Heute ist er ein markantes Wahrzeichen der Altstadt von Vilnius und ein Symbol für die Stadt.
1672 erhielt der Turm eine Uhr mit zwei Glocken, von denen die größere die Stunden und die kleinere die Viertelstunden schlägt. Im Turm selbst wird berichtet, dass der Mechanismus der Uhr vermutlich in Deutschland produziert wurde, der genaue Macher jedoch unbekannt ist.
Im Rahmen der Uhr kann man das eingravierte Jahr 1803 erkennen. Dies ist das Datum der letzten Reparatur der Uhr, die vom Ältesten der Vilniuser Uhrmacherguilde überwacht wurde – Juozopas Bergmanas. Als der Uhrenturm des Rathauses 1781 einstürzte, wurde die Uhr des Glockenturms die wichtigste Uhr der Stadt.
Heutzutage ist der urpsrüngliche Mechanismus der Uhr nicht mehr aktiv, denn er wurde voll automatisiert.
Der Glockenturm ist insgesamt 57 Meter hoch mit Kreuz (52 ohne Kreuz) und war einst mit zehn Glocken aus dem 16. bis 18. Jahrhundert ausgestattet. Die Originalglocken wurden während der sowjetischen Besatzung demontiert und zerstört. Im Jahr 2002 spendete der Erzbischof von Köln sechs neue Glocken, die den Turm wieder mit ihrem harmonischen Klang erfüllen.
In den letzten Jahren wurde der Glockenturm kontinuierlich renoviert und ist heute für Besichtigungen geöffnet. Im ersten begehbaren Stockwerk befindet sich die Kasse für die Turmbesichtigung und den Besuch der Krypta der Kathedrale.
Übrigens: Neben dem Glockenturm befindet sich der sogenannte "Magische Stein", auf den man treten, sich drehen und einen Wunsch äußern kann, der dann in Erfüllung gehen soll. Wir haben uns ein schnelles Verschwinden der Beule gewünscht und es ging tatsächlich in Erfüllung!
Unsere Bewertung
Wir bewerten die Sehenswürdigkeit in fünf unterschiedlichen Kategorien. In jeder Kategorie können bis zu 10 Punkte erreicht werden, was ein Maximum von gesamt 50 Punkten ermöglicht. Allerdings gewichten wir die jeweiligen Kategorien unterschiedlich. Bitte beachtet, dass unsere Bewertung subjektiv ist und wir hier nur von unserer eigenen Erfahrung ausgehen.
- groups Erträgliche Touristenmenge (15%): 7
- map Einfache Anreise (10%): 9
- photo_camera Gute Fotomotive (30%): 7
- history_edu Historischer Hintergrund (25%): 8
- payments Preis-Leistungs-Verhältnis (20%): 7
37 Punkte
Standort und Adresse
Adresse: Katedros varpinė a. 2, 01143 Vilnius, Litauen